Erhalt von freien Flächen - die ökologische Perspektive
Mit dem Erhalt von freien Flächen, übt man einen enormen Einfluss auf das städtische Klima aus. Bei einer nachhaltigen Stadtentwicklung werden freie Flächen eingeplant.
Als „Backofenklima“ umschreibt Adalbert Stifter das Stadtklima und versteht darunter, dass in unserer Stadt ein ungleich heißeres Klima ist als im umliegenden Land. Unter dem Begriff Stadtklima versteht man die Wechselwirkung zwischen der Bebauung und den klimatischen Verhältnissen in einer Stadt.
Das Stadtklima wird beeinflusst durch:
• Art und Dichte der Bebauung
• Wärmespeichervermögen der Baustoffe
• Versiegelung des Bodens
• fehlende, bzw. geringerer Anteil an Vegetation
Wissenschaftler bezeichnen den Effekt, dass es in der Stadt wärmer ist als im umliegenden Land als den städtischen Wärmeinseleffekt. Dieser beschränkt sich nicht nur auf den Sommer, sondern gilt für das ganze Jahr. Wie kommt es, dass sich die Städte im Gegensatz zum Umland stärker erhitzen?
Grund sind die verwendeten Baumaterialien und deren physikalischen Eigenschaften, die sich gegenüber den natürlichen Oberflächen, wie Rasen oder Wald, stärker aufheizen. Beton nimmt die Wärme wie eine Batterie auf und gibt die Wärme nur sehr langsam ab. Die umgebende Luft fühlt sich deshalb sehr warm an. Die Luftzirkulation und der Eingang von kühlerer Luft aus dem Umland oder aus größeren Grünflächen wird außerdem durch die Bebauung eingeschränkt.
Im Gegensatz dazu hat eine Rasen- oder Waldfläche eine geringere Wärmespeicherung und kann die vorhandene Wärme besser abgeben. Zudem spenden Bäume noch Schatten.
Die Abbildung zeigt dir den Wärmeinseleffekt im Verhältnis zur Einwohnerzahl.
Vervollständige die Sätze auf dem Arbeitsblatt, Aufgabe 11.
Stadt - Land im Vergleich
Die Bebauung der Städte hat einen direkten Einfluss auf das Klima, die Bodenfunktion, die vorhandene Vegetation und die Tierwelt. In der Animation wird die der Unterschied veranschaulicht.
Klicke auf die Buttons und dir wird der Unterschied zwischen dem Umland und der Stadt bezüglich der Faktoren gezeigt.
Lokaler Luftaustausch /Kaltluftzufuhr
Der ehemalige Flughafen Tempelhof besitzt aufgrund seiner Größe und Lage innerhalb des Stadtgebiets Berlin eine hohe stadtklimatische Relevanz und leistet einen wichtigen lokalen Beitrag zur Reduzierung der städtischen Wärmebelastung in den angrenzenden Siedlungsräumen.
Neben der Verringerung des Wärmeinseleffekts, dient der Tempelhofer Park dem lokalen Luftaustausch. Die 200 ha große Freifläche wirkt einerseits als Ventilationsbahn (Luftschneise), die den stadtklimatisch relevanten Luftaustausch ermöglicht. Über Ventilationsbahnen wird Luft aus dem Umland in die Siedlungsgebiete transportiert. Verfügt diese Luft über eine geringere Wärmebelastung, als die Luft der versiegelten Stadtgebiete, spricht man von Kaltluft. Kaltluft wird überwiegend durch Flurwinde über Kaltluftschneisen aus dem kälteren Umland in die wärmeren Stadtgebiete transportiert.
Der Tempelhofer Park dient aber nicht allein dem Transport von Kaltluft, sondern ist selbst ein wichtiger Kaltluftproduzent für die Innenstadt.
In der Animation unterhalb siehst du zwei Satellitenbildaufnahmen. Die untere ist eine Echtfarbenaufnahme des Großraums Berlin. Das obere Bild ist eine Thermalaufnahme von Berlin, aufgenommen im Monat August im Jahr 2002. Die Farben (blau, gelb, rot, etc.) zeigen dir an, welche Temperatur zu diesem Zeitpunkt auf der Oberfläche herrschte. Hier gilt, je röter desto wärmer.
Entdecke den städtischen Wärmeinseleffekt im Thermalbild. (Arbeitsblatt, Aufgabe 12)